Europaschule – ein „großes gemeinsames Haus“ für europäische Schüler feiert am 9.5. den Europatag
Winston Churchill träumte davon, dass die Europäer einträchtig ihr gemeinsames Erbe verwalten. Diesen Gedanken zu tragen und zu leben ist der Bildungs-und Kompetenzauftrag unserer Schule. Gemeinsam gestalten wir diesen Gedanken im Schulalltag, etablieren ihn im Inneren und tragen ihn nach außen. Dafür nutzten wir den EUROPATAG am 9.5.2022
In sechs Bausteinen, abgestimmt auf die jeweiligen Altersgruppen, bot sich unseren Schülern ein buntes, vielfältiges europäisches Programm mit vielen Partnern.
Das erste Modul widmete sich dem Thema der weitweiten Kinderrechte. Doch was haben die Kinderrechte mit Europa zu tun, fragten sich am Anfang auch unsere Schüler. Diese Antwort ist so einfach, aber auch so wichtig. Alleine die Tatsache, dass man in Deutschland, bzw. in Europa geboren wurde, erhält man unveräußerliche Rechte, die mit der Geburt in Kraft treten. Kinder in vielen anderen Teilen der Welt haben dieses „Glück“ nicht. Alle EU-Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet die Rechte der europäischen Kinder zu schützen und zu achten. Kinderrechtsstrategien die in diesem Zusammenhang entstanden, wurden für Kinder und mit Kindern entwickelt.
Unsere Schüler haben an 10 Stationen erfahren, was es bedeutet „richtig arm“ zu sein, für das Überleben bereits 10 Stunden und mehr arbeiten zu müssen oder wie man sich fühlt, wenn man zum Beispiel blind ist. Sie haben aber auch erfahren, dass die Kinder in Europa von weltweiten Verstößen gegen die Kinderrechte nicht betroffen sind oder dass sie Hilfe erhalten, wenn ihnen zum Beispiel Gewalt angetan wird. Die Stationen der Kinderarbeit, der Beeinträchtigung, die mittels Blindenfußball vermittelt wurde, aber auch die Schutzstation vor Gewalt und sexuellen Missbrauchs waren am interessantesten für die 5 bis 7- Klässler.
Die 8. Klasse startete ihren Europatag unter dem Motto „Das grüne Herz der Europaschule schlägt für ihre Partnerstädte“ und so erneuerten sie die Bete der Städtepartnerschaften im Hofwiesenpark. Sie besserten den Glassteinboden aus und beteiligten sich an vielfältigen Gartenarbeiten.
Die 9er erlebten Gera praktisch, künstlerisch und kulturell-politisch. Die einen Schüler*innen fertigten Sterne, das Wahrzeichen Europas, an und gestalteten diese künstlerisch aus, damit sie im neuen Schulgelände an Bäumen strahlen können.
Die anderen erlebten einen Stadtrundgang unter der Fragestellung, wieviel Europa steckt in Gera? Diesen Spuren nachgehend, erfuhren sie was von der Schumann-Erklärung, was in Gera mithilfe von EU-Geldern gefördert wird, wie z.B. der Südbahnhof und der Ankauf von Bussen für den GVB usw., aber auch welche Partnerschaften wir pflegen und warum, dass Gera mit Nikolaus de Smit eine große Tradition der Einwanderung, beginnen seit dem 7. Jh., erfuhr und bis heute pflegt. Am Ende des Rundgangs wurde ein Gummistiefelweitwurf im Zusammenhang der 50 Jahre Städtepartnerschaft mit der finnisches Stadt Kuopio, durchgeführt, da dies eine finnische Nationalsportart ist.
Ein besonderes Highlight des Tages war der Besuch der Europaabgeordneten Constanze Krehl, als ein bisher noch nie da gewesenes Ereignis, zum Abschluss für die 10er. Sie erfuhren nicht nur, in Anlehnung an den Sozialkundelehrplan, etwas über die Arbeit des Europäischen Parlaments, sondern stellten Fragen zu ihrem Leben, zu ihren politischen Tätigkeitsfeldern und den Chancen, die sich daraus für Europa ergeben, erörterten die Rolle des Ehrenamtes für die EU und hinterfragten die These des „Gerechten Krieges“ im Kontext des Ukraine-Russland-Krieges.
Davor bot Frau Hartenstein-Drobny vom Europabüro Ausblicke in Europäische Bildungs-, Sozial- und Arbeitsmöglichkeiten für junge Menschen.
Doch das war längst nicht alles, auch konnten die Schüler parallel das Deutsche Fußballabzeichen erlangen, denn der Fußballverband setzt ebenso, wie die 10 Kinderrechte auf die menschenverbindende Kraft, hier durch den Sport. Denn auch im Fußball gelingt es Brücken zwischen den Kindern mit und ohne Migrationshintergrund zu bauen.
Und wer jetzt denkt, das ist alles, der irrt, denn die Woche ging spannend und individuell weiter als EUROPA-WOCHE weiter.
Am Dienstag, den 2. Tag wird der Europagedanken durch Aktivitäten innerhalb des eigenen Klassenverbandes weiter getragen, zum Bsp. durch erkunden europäischer Länder mittels vielfältiger Methoden, durch Spiel und Spaß in den 5.Klassen, durch „Sport rund um die Welt“ in der 7b und vieles vieles mehr. Dem folgte am Mittwoch die Erkundung der Imaginata in Jena, mit dem Fokus naturwissenschaftlicher Entdeckungen und Entwicklungen Europäischer Wissenschaftler und den Abschluss bildet das Treffen der beteiligten Partner des Bildungsprogramms Erasmus+ am Donnerstag und Freitag. (Teil 2 folgt)
Wir danken allen Förderern und Unterstützern, wie der Kindersprachbrücke, dem Sorgentelefon und Schlupfwinkel Gera, dem Kinderschutz des Thüringer Fußballverbandes, der Integrations- und Migrationsbeauftragten der Stadt Gera, Frau Landmann, dem Integrationsbeauftragten des KSB SHK, Bernd Bock, dem Geraer Stadtsportbund und Geraer Sportjugend, Kelanu – Tiergeschützte Intervention, der Geraer Kultur GmbH, der Lebenshilfe und natürlich dem pädagogischen Team unserer Schule.
Finanzielle Unterstützung erhielten wir durch den DFB in Kooperation der Supermarktkette Rewe, der Italienischen Eisdiele De Bernardo und Sparkasse Gera-Greiz.
Wir danken von Herzen. Ohne Sie wäre diese Woche nicht von Erfolg gekrönt.
Ein Miteinander, wie es europäischer nicht sein könnte.
Text: Frau Thomae
Bilder: Frau Thomae, Frau Huster